Müllfreie, bzw. "Zerowaste" Produkte, wie Haarseifen versprechen uns reduzierte und natürliche Inhaltstoffe. Haarseife wird als verpackungsfreies Produkt unter den Endverbrauchern gefeiert, denn es besteht die berechtigte Sehnsucht nach Minimalismus. Das nackte, verpackungslose Stück Seife hat die Aufmerksamkeit vieler Verbraucher auf sich gezogen. Die Reduzierung des Plastikverbrauchers und Nachhaltigkeit beschäftigen den Konsumenten gesundheitlich und politisch.
Unwissenheit über die Vielzahl an vorhandenen Kunststoffmaterialien, und deren korrekte Entsorgung, unterstützt den Verkauf solcher Zerowaste-Produkte. Allerdings können Kunststoffverpackungen durch richtige Entsorgung in den Recyclingkreislauf miteinbezogen werden.
Wie unsere Haare jedoch bei der Anwendung von Haarseife reagieren, ist vielen Endverbrauchern nicht bewusst. Die alkalische Seife beeinflusst den sauren pH-Wert von Haut und Haar. Der natürliche Säureschutzmantel (pH-Wert 5,5) wird angegriffen und die Schuppenschicht des Haares öffnet sich. Das Haar quillt auf und ist nicht mehr vor dem Austrocknen oder schädlichen Umwelteinflüssen geschützt. Es verliert Glanz, Elastizität, Kämmbarkeit und kann brüchig werden.
Haarseifen können auf Dauer das Haar aufreißen und schädigen. (siehe Bild)
Ein verbreitetes Argument für Haarseifen
ist, dass diese ja bereits zu Großmutters Kindheit in Gebrauch war. Was jedoch vergessen wird: Um überhaupt die Kämmbarkeit wieder zu erreichen, wurde nach dem Haarewaschen mit Essig gespült.
Nicht zu vergessen in der heutigen Zeit sind die Wärmegeräte wie Föhn, Glätteisen und das häufige waschverhalten.
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